Jürgen Dankert: Meine Meinung zum Thema ...

... dass man Geld nicht essen kann

Die Weissagung der Cree

Auch wenn die Herkunft des Spruchs strittig ist, wird er allgemein als "Weissagung der Cree" bezeichnet:

"Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist,
werdet Ihr merken, dass man Geld nicht essen kann."

Die Cree sind eines der größten Indianer-Völker der "First Nations" in Nordamerika. Der Spruch, der ihnen zugeschrieben wird, ist eine beliebte Losung von Umweltschützern. Hier soll nur der für sich natürlich auch korrekte letzte Teil betrachtet werden, der noch um einige zusätzliche Aussagen ergänzt werden soll:

Geld kann man nicht essen, nicht trinken, nicht anziehen, nicht darin wohnen,
man kann mit Geld nicht fahren, nicht fliegen, nicht feiern, keinen Sport treiben, ...
Diese Reihe ließe sich beliebig fortsetzen.

Erst die Produkte und Dienstleistungen, die die Wirtschaft zur Verfügung stellt, sind die Basis für das Überleben, das Zusammenleben, die Kultur und den Wohlstand in einem Land. Es ist zweifelsfrei so:

Geld ist nichts, entscheidend ist eine leistungsfähige Wirtschaft

An diesem Punkt gerät die Diskussion oft in Stocken, weil man die Wirtschaft für Umweltsünden (was unbestritten ist), für "Ausbeutung" (von Menschen, von Rohstoffquellen, ...) und viele andere negative Effekte verantwortlich macht und ihr deshalb nur ungern diese wichtige Rolle für die Gesellschaft zubilligen möchte. Die negativen Effekte, die durch die Wirtschaft erzeugt werden, müssen (durch verantwortungsbewusstes Handeln, durch die Gesetzgebung, ...) möglichst klein gehalten werden, aber es bleibt die unumstößliche Aussage: Geld ist nichts, Produkte und Dienstleistungen sind alles.

Dafür gibt es wahrlich genug Beweise. Die jüngsten Berichte aus Venezuela, wo die Wirtschaft durch den Ölpreis-Verfall fast völlig zusammengebrochen ist und wo die Menschen mit einem Rucksack voller Geld vor leeren Regalen im Supermarkt stehen, sind das aktuellste Beispiel. Natürlich kann man auch dort mit dem Dollar einkaufen (hinter dem Dollar steht ja eine leistungsfähige Wirtschaft), aber der Bolivar ist kaum das Papier wert, auf dem er gedruckt ist.

Die zahlreichen vergeblichen Versuche kommunistischer Länder, eine leistungsfähige Wirtschaft zu installieren, sind Beweis genug, dass Geld allein nichts ist. Wir Deutschen brauchen dabei nur die verzweifelten Versuche in der ehemaligen DDR zu analysieren. Leider ist die Aufarbeitung dieser Probleme auch von den Wirtschaftstheoretikern nur mangelhaft erfolgt. Der Normalbürger im Westen Deutschlands hat vielleicht noch kopfschüttelnd registriert, dass man in der DDR 12 bis 14 Jahre auf ein Auto warten musste (auch wenn man das Geld für den Kauf hatte), dass dies aber nur die Spitze des Eisbergs war, ist kaum ins Bewusstsein gedrungen. Geld nützte auch in der DDR nichts, wenn man Bettlaken, Strümpfe oder Pflaumenmus kaufen oder sich die Schuhe besohlen lassen wollte (Liste beliebig fortsetzbar).

(Text ist noch nicht komplett)